Europäische Kommission untersucht Monopolbildung durch Facebook Libra
Die
Kartellaufsicht innerhalb der Europäischen Kommission hat einen
Fragebogen verschickt, um herauszufinden, ob Facebooks Kryptowährung
Libra gegen das Wettbewerbsrecht verstößt.
Laut einem Bericht vom
20. August will das Nachrichtenportal Bloomberg Einsicht in ein
Dokument erhalten haben, das belegt, dass die EU-Kommission Anfang
August einen Fragebogen an Facebook und die Mitglieder der Libra
Association verschickt hat, durch den untersucht werden soll, ob die
Kryptowährung des Social-Media-Konzerns überhaupt einen fairen
Wettbewerb zulässt.
Die Kartellaufsicht befürchtet, dass
Facebook und die beteiligten Unternehmen untereinander verschiedenste
Kundendaten austauschen könnten, um sich einen gemeinsamen Vorteil zu
verschaffen. In diesem Zusammenhang soll auch untersucht werden,
inwiefern Libra in WhatsApp und den Facebook Messenger integriert werden
soll.
Des Weiteren bereiten die Mitgliederstruktur
und die Machtverteilung innerhalb der Libra Association der
Aufsichtsbehörde Sorge, da sich hier eine Art exklusiver Club
herausbilden könnte, der nur ausgewählten großen Unternehmen eine
Teilhabe ermöglicht und kleine Unternehmen vom Markt ausschließt.
Allerdings
ist die Kartellaufsicht nicht die einzige Abteilung der EU-Kommission,
die sich mit der Regulierung von Libra beschäftigt, so hat ein Sprecher
der Abteilung für Finanzdienstleistungen bestätigt, dass diese „alle
Entwicklungen im Bereich der Kryptowährungen und
Zahlungsdienstleistungen verfolgt, darunter auch Libra“.
Wie Cointelegraph zuvor berichtet hatte,
sind auch andere Regierungen besorgt, dass Facebook die Zahlungsbranche
komplett an sich reißen könnte. So hatte der US-Senator Sherrod Brown,
der ein ranghohes Mitglied des parlamentarischen Bankenausschusses ist,
schon im Juni davor gewarnt, dass Facebook sowohl für kleine Unternehmen
als auch für die Verbraucher zur Bedrohung werden könnte:
„Was passiert, wenn Facebook die Unternehmen dazu zwingt, keine Kreditkarten oder Bankkarten mehr anzunehmen? Dann werden die Kunden dazu gezwungen, Facebooks neue Monopolwährung zu nutzen. Oder was geschieht mit kleineren Unternehmen, die gezwungen sind, Libra zu nutzen, da sie ansonsten den Zugang zu Millionen von Facebook Nutzern verlieren, sich so aber von Facebook abhängig machen?“